Zum Inhalt springen

Eric Arthur Blair

„1984“ von Georg Orwell

1984-big-brotherMeine letzte Urlaubslektüre war „1984“ von Georg Orwell. Ich hatte mir schon länger vorgenommen, dass ich mit diesen „Klassiker“ anschauen und lesen wollte. Nun war es also dieses Jahr soweit und ich nahm das rund 330 Seiten starke Buch mit auf Ibiza. 
Man merkt eigentlich sehr schnell, warum dieses Werk wirklich als Klassiker bezeichnet werden darf und es ist sehr erstaunlich, welche Zukunftsvisionen Eric Arthur Blair (Georg Orwell ist nur ein  Pseudonym) im Jahr 1948 hatte. Ich hab mich immer wieder dabei ertappt, dass manche Kleinigkeit Wirklichkeit geworden sind. Zum Glück ist seine Vision vom „Großen Bruder“, der allmächtigen und allgegenwärtigen Partei, nicht wahr geworden.

Grundsätzlich muss ich aber erwähnen, dass 1984 kleine „leichte Kost“ ist. Die erste Hälfte beschreibt zwar noch eine Welt, in der ein Individuum keine Freiheiten besitzt, sich aber doch irgendwie arrangieren kann. Und im speziellen Fall von Winston Smith und seiner Julia finden die beiden sogar für eine gewisse Zeit die Möglichkeit sich ausserhalb des Systems zu treffen. Nach der Ergreifung der beiden, nimmt die Geschichte aber eine drastische Wendung und der Leser erhält einen Einblick in die Abgründe und Tiefen des Systems des „Großen Bruders“ und wie er mit Menschen umgeht, die sich deren Lebensvorstellungen widersetzten. Und hab hier braucht man teilweise schon Gute Nerven, wenn die Verhöre mit all ihren Foltermethoden beschrieben werden. 

Das Ende kommst ziemlich schnell und ich bin mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Ich hätte irgendwie ein „HappyEnd“ erwartet, doch es schein mir so, dass die Geschichte damit endet, dass der „Große Bruder“ bzw. die Partei und ihre Mitglieder siegreich aus der Geschichte hervorgehen, da es ihnen auch bei unserer Hauptperson Winston Smith gelungen ist ihn zu brechen oder (wie „sie“ es nennen würden) zu „heilen“. 

Ich für meinen Teil habe ca. das erste Drittel des Buches gelesen und den Rest als Hörbuch angehört. Ich möchte mir in der nächsten Zeit dann auch noch den Film dazu ansehen, da ich irgendwie gespannt bin, wie man so eine Geschichte im Film umsetzt. Scheinbar muss dieses Buch viele Personen berührt haben, da es sogar Grundlage für einen der ersten Apple-Werbespots war. Dort allerdings preist sich Apple als „Ausbrecher“ aus dieses System an, was auch irgendwie zu dem Text (https://ostermeier.net/wordpress/2012/10/remembering-steve/) von Steve Jobs von damals passt. Aber nicht mit der Originalstory übereinstimmt, in der es ja niemanden scheinbar gibt, der dem System entkommen kann.

Nachtrag:
Also meine Einschätzung über das Ende war doch richtig, dann auch in obigen Wiki-Artikel, wir es so beschrieben, dass Winston nach der Folter eine Art Gehirnwäsche unterzogen wird und schlussendlich an den „Großen Bruder“ glaubt nicht keine Zweifel mehr an ihm an.

„Unter der Folter im „Ministerium für Liebe“ bricht Smith psychisch zusammen: Er verrät Julia, verliert seine gerade erst neu gewonnene Individualität und glaubt nach einer Gehirnwäsche schließlich, durch seine neu entdeckte Liebe zum Großen Bruder endlich frei zu sein.“