Linux Mint auf altem MacBook Pro (Erfahrungsbericht)
Nachdem ich mich in den letzten Monaten verstärkt mit Linux (Mint) auf älterer Computer-Hardware beschäftige, ist mir die Idee gekommen, dass ich dieses Betriebssystem auch mal auf einem alten Apple Notebook zu Installieren versuchen könnte. Ich hatte noch ein MacBook Pro 13″ „rumliegen“, welches die Produktbezeichnung A1502 hat. Das Gerät ist aus 2015 und somit jetzt 10 Jahre alt und hat folgende technische Eckdaten.
Technische Daten:
• Display: 13,3″ Retina (2560×1600)
• Prozessor: Intel Core i5 (2,7 GHz, Turbo bis 3,1 GHz)
• RAM: 8 GB
• Speicher: 256 GB SSD
• Grafik: Intel Iris 6100
• Anschlüsse: 2× Thunderbolt 2, 2× USB-3, HDMI, SD-Kartenleser, MagSafe 2
• Gewicht: ca. 1,58 kg

Ich hatte noch bereits einen Live Linux Mint USB-Stick zur Hand, da ich diesen in den vergangenen Wochen immer wieder im Einsatz hatte, um eben dieses Betriebssystem auf Hardware zu installieren, die mit dem darauf installierten (meist) Windows 10 nicht mehr gut zu betreiben war. Bereits bei meinen Installationen auf alter (normaler) PC-Hardware habe ich erfreulicherweise festgestellt, dass diese alten Gerätschaften mit Linux noch sehr gut einsatzbar sind und der langsame Betrieb, den man darauf unter Windows hatte, überhaupt nicht mehr zu spüren war.
Nachdem ich den Linux-USB-Stick am MBP angesteckt hatte und diesen mit gedrückter ALT-Taste eingeschaltet habe, war ich kurzzeitig verwirrt, weil mit die Macintosh-HD (also macOS) und ein EFI-Boot zum Starten/Booten angeboten wurde, aber der USB-Stick war nicht ersichtlich. Also habe ich die EFI-Boot-Variante ausgewählt und siehe da das Linux Mint als „Live-Variante“ startet. (Es kann sein, dass ich in der Vergangenheit bei diesem Laptop mit OpenCore Legacy Patcher experimentiert habe und daher der EFI-Eintrag stammt – somit kann dies bei euch auch etwas anders aussehen).
Ich war dann schon recht happy, als das Linux-Live-System gestartet ist und auch komplett hochfuhr. Nach meinen ersten Tests habe ich nichts gefunden, was nicht geht. WLAN, Trackpad usw. funktionierte alles wie gewohnt. Also habe ich mich dazu entschlossen eine Installation anzustossen, welche vielleicht ca. 20 Minuten gedauert hat und dann war Linux Mint auf der verbauten SSD installiert. Nach einem anschliessenden Reboot fuhr das frisch installierte OS erfreulich flott hoch und war zum Einsatz bereit. Aber irgendwas kam mir seltsam vor, weil die Oberfläche nicht den gewohnten Eindruck auf mich machte. Ich hab dann rausgefunden, dass auf dem verwendeten USB-Stick die XFCC-Variante von Linux Mint drauf war, welche ja „einfacher gehalten“ ist und dadurch noch ressourcenschonender sein soll.
Also habe ich mit mit RUFUS 4.9 einen neuen USB-Stick vorbereitet und dieses mal die Cinnamon-Variante von Linux Mint draufgespielt. Wie nicht anders zu erwarten, startete auch dieser USB-Stick problemlos und anschliessend hatte hatte ich auch das mir vertraute Layout vor mir.
Die eigentlich Installation von Linux Mint (jetzt nochmal in der Cinnemon-Version) verlief – wie nicht anders zu erwarten – problem- und reibungslos durch. Ich hab dann noch meine „wichtigsten Apps“ (Google Chrom, 1Password usw.) installiert und hab dafür meist die .deb-Installationpakete genutzt, weil diese nach meiner Erfahrung sich sehr unkompliziert und problemlos installieren lassen. Soweit ich das nun nach ca. 1-2 Stunden Nutzer des MacBookPro mit Linux Mint in der Version 22.1 sagen kann, läuft alles bislang problemlos und angenehm flott. Tatsächlich bin ich schon auf die offizielle Veröffentlichung von Linux Mint 22.2 gespannt, da dieses einige Features enthalten soll, die es noch attraktiver machen. Zum Beispeil FingWit, was die Unterstützung von FingerPrint-Lesern ist und was ich gerne auf meinem anderen Linux-Gerät (einem älteren Lenovo ThinkPad) ausprobieren und nutzen würde. Abschliessend möchte ich erwähnen, dass die Linux-Installation auf diesem altem MacBook so überraschen problemlos verlief, dass ich echt überrascht war. Kann ich nur empfehlen.