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Datenrettung

Netgear Stora Raid Festplatte unter Linux (Knoppix) mounten

Neulich hat mich ein Bekannter kontaktiert und meinte, dass sein NAS Laufwerk – ein Netgear Stora MS2110 – den Geist aufgegeben hat und ich mal probieren könne, dass man von den Festplatten (die scheinbar noch Ok seien) Daten runterziehen könnte.
Nach etwas Nachforschen war es wirklich so, dass „nur“ das Gehäuse einen technischen Defekt hatte und die Platten noch voll funktionsfähig waren.

Nach einiger Google-Recherche stellte sich dann heraus, dass auf den Festplatte nicht etwa ein EXT3 oder EXT4 als Dateisystem verwendet wird, sondern XFS.
Somit war mir relativ schnell klar, dass ich da mit Windows oder macOS nicht recht weiter kommen würde und ich hab mit mal die aktuelle Knoppix-CD geholt und das Live-Linux an einem PC gebootet.
Eine Festplatte aus dem RAID-Verbund habe ich mittels SATA-USB-Adapter ebenfalls an den PC gehängt.

Dann habe ich unter Linux ein Root-Terminal geöffnet und nachstehende Befehle verwendet.

mkdir /media/platte

Damit habe ich mit im Media-Verzeichnis einen Ordner angelegt „in den“ ich dann die Raid-Platte mounten kann.

Anschliessend hab ich dann noch mit einem fdisk-Befehlt nachgeschaut, wie meine Partition heisst, die ich überhaupt mounten möchte.

sudo fdisk -l

Dort habe ich dann gesehen, dass meine NAS-Festplatte unter /dev/sdb1 als „Linux Raid“ erkannt wurde.

Anschliessend konnte ich diese Platte mit nachstehenden Befehl ins Linux einhängen und über den grafischen Dateimanager darauf zugreifen.

sudo mount -t xfs /dev/sdb1 /media/platte

Es war dann noch bei mir so, dass ich jetzt bereits schon die Ordnerstruktur auf dem Festplatte sehen konnte, aber der eigentliche Zugriff war mir noch verwehrt, weil ich keine Rechte hatte.
Zum Glück kann man hier mit Linux sehr viel machen und mit einem chown-Befehl habe ich einfach die Rechte auf „777“ gesetzt und schon hatte ich auch schon Vollzugriff. 😉

Hinweisen möchte ich noch auf eine englischsprachige Webseite, auf der ich recht viele gute Hinweise auf meine Vorgehensweise fand. Darüber war ich sehr dankbar, da ich auch nicht so der Linux-Guru bin. 😉

PC Inspector File Rescue

Letztes Wochenende sollte bei einem Bekannten dessen PC mit Windows XP neu installieren. Als braver IT’ler hab ich vorher einen Datensicherung auf einen USB Stick gemacht. als dies erledigt war, ginge ans Windows Setup von CD. Als ich dann zwei Partitionen mit Fat32 angezeigt bekommen habe, stimmte ich mich mit meinem Bekannten ab, dass ihm zukünftig auch eine Partition reichen würde und wir die zwei bestehenden löschen könnten. Gesagt, getan.
Aber, oh Schreck, die zweite Festplatten Partionen war der noch steckende USB Stick mit der Datensicherung drauf!
Ok, was nun tun? Da ich den Stick glücklicherweise noch nicht formatiert hatte, was somit nur die Spur Null gelöscht, bzw der Master Boot Record mit den Filesystem-Informationen. Somit müssten die eigentlichen Daten noch vorhanden sein. Also erst mal keine Panik.

…nach etwas rumprobieren musste ich feststellen, dass das Wiederherstellen des MBR nicht so ohne weiteres möglich ist und einen Boot von der Windows CD erfordert. Darauf hatte ich aber irgendwie keine Lust 😉

Also machte ich nicht auf die Suche noch einem kostenlosen, downloadbaren Datenrettungsprogramm und wurde ziemlich schnell fündig. „PC Inspector File Recovery“ hiess das gute Stück und um es vorweg zu nehmen, damit konnte ich die noch auf dem USB Stick vorhanden Daten kopieren.

Nur der Weg dahin war, nun ja sagen wir mal, etwas holprig.
Ich hatte zwei Rechner zur Verfügung. Einem den PC, auf den ich gerade Windows neu installiert hatte, dort aber noch keine Hardwaretreiber installiert waren. Und dann noch mein MacBook Pro. Da ich am PC weiter installieren wollte versuche ich es zuerst auf dem Mac in einem Windows 7, welches in VMware Fusion läuft. Das Programm ließ sich installieren, starten, fand die Daten auf dem USb Stick und fing auch an diese zu recovern. Allerdings brach er mir während der Rücksicherung immer wieder ab und das Programm fror ein. Ich dachte mir, es Länge an der virtuellen Maschine und dass dadurch die Datensicherung nicht gescheit laufen würde.
Ich hatte noch ein Windows 7 mit dabei, welche dann mittels Boot Camp auf dem MacBook installiert war. Also hab ich diese gestartet und auch dort den PC Inspector installiert. Da war es dann ganz komisch. Das Programm ließ sich wieder installieren, lief auch, fand den Stick, aber nicht die Daten darauf. Auch nich diversen Versuchen konnte ich keine Daten rücksichern.
Die Schlussendliche Lösung war dann, dass ich mittlerweile soviel Zeit vertan hatte, dass der PC mit dem neue. Windows XP auch mit allen Treibern versorgt war und ich dort noch eine. Versuch Wagen wollte. Und siehe da, dort lief alles wunderbar. Der USB Stick wurde tadellos erkannt, auch die alte, gelöschte Partition wurde erkannt und ich konnte die Daten von dort wegkopieren. All dies funktionierte, wie man es sich eigentlich vorstellen würde.
Vielleicht noch ein Tipp/Empfehlung am Rand. Ich bilde mir ein, dass eine Rücksicherung der kompletten Ordnerstruktur nicht so gut funktioniert hat, wie dann zum Schluss dass Kopieren der einzelnen Ordner. Aber dass kann auch nur mein subjektiver Eindruck sein.

Vielleicht helfen diese Zeilen ja irgendwann jemanden, der sich in eine ähnlich ungeschickte Situation manövriert hat, wie ich damals. 😉