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Digitale Signage

Screenly OSE Installation auf einem Raspberry Pi

screenly-grey-logo-b4cf0d26Ich wollte mit einem Raspberry Pi ein Display mit 55 Zoll mit Inhalten beschicken und war dazu auf der Suche nach einer „einfachen“ und „günstigen“ Lösung. In der Vergangenheit wurde dieses Display mit einem sehr, sehr alten Laptop betrieben, der nun in die „ewigen Jagdgründe“ eingegangen ist.
Eines war irgendwie klar. Wieder einen Laptop dort hinstellen kam nicht in Frage. Und da ich noch einen „übrigen“ Raspberry Pi hatte, wollte ich versuchen, ob es nicht auch mit diesem zu bewerkstelligen sei.
Nach etwas Suchen im Internet bin ich auf das Softwareprojekt „Screenly OSE“ aufmerksam geworden, wobei „OSE“ für „Open Source Edition“ steht und diese ist für den Betrieb an einem Display kostenlos. Also völlig ausreichend erst für meine Zwecke.

Nachfolgend noch einige nützliche Infos und Hinweise, wie ich die Installation durchgeführt und anschliessend das Setup eingerichtet habe.

Original URL: https://www.screenlyapp.com/ose.html
Dort findet man auch das aktuelle Zip-Paket zum Download.

Anleitung für das Screenly Setup findet ihr unter:
https://www.screenlyapp.com/setup.html

Dort laden wir uns auch mit dem Link das Programm „Win32 Disk Imager“ herunter.

http://sourceforge.net/projects/win32diskimager/

Hinweis:
Das Programm MUSS als Administrator ausgeführt werden!

Nachtrag vom 22. Juli 2015:
Ich hab jetzt mal unter Windows 8.1 den „Win DiskImager“ gleich mal als Administrtor installiert und hatte dann bei der eigentlichen Ausführung des Programms keine Probleme mehr.

Bei mir half es nichts, wenn ich über die rechte Maustaste „Als Administrator ausführen“ ausgewählt habe. Erst das Verändern der Einstellungen brachte das Programm zum Laufen. Dies geht (unter Win 8.x) wie folgt:

  • Rechter Mausklickt auf das (Desktop)Symbol
  • „Eigenschaften“ aufrufen und dort in den Reiter „Verknüpfung“ gehen.
  • dort auf „Erweitert“ klicken und DORT den Haken setzten, dass es als Admin ausgeführt werden soll.

Ich hab jetzt mal das komplette Screenly-Setup unter Windows 8 durch geführt, weil ich glaube, dass es dort stressfreier ist. Theoretisch wäre dies alles auch unter OS X möglich, doch irgendwie schien mir das alles etwas umständlicher zu sein, so dass ich mich bei meiner ersten Installation nicht auch noch um „Nebenkriegsschauplätze“ kümmern wollte.

Das mit dem „Bespielen“ der SD Karte funktionierte problemlos. Mal abgesehen von dem Stunt mit der Administrator-Ausführung.

Dann kann man die SD Karte in den Raspberry Pi einlegen und diesen booten lassen.

Nachdem Booten erhielt ich gleich einen Startbildschirm, in dem mir die (per DHCP zugewiesene) IP-Nummer des Raspberry’s angezeigt wurde und wie man somit auf die Weboberfläche von Screenly kommt.

Die URL schaut dann ungefähr so aus: http://192.168.1.195:8080

Die Bedienung der Screenly-Oberfläche ist dann eigentlich selbst erklärend und bietet keine überladenen Konfigurationsmöglichkeiten. Aber es ist durchaus soviel vorhanden, damit man damit ansprechende Präsentationen ablaufen lassen kann.

Übrigens:
Es können Bilder, Videos und Webseiten dargestellt werden. Keine PowerPoints oder ähnliches. 😉

Zusatz:
Möchte man per SSH auf seinen Raspberry Pi sich verbinden, so ist die bereits im Screenly Image vorgesehen. Einfach mittels folgendem Befehl:

ssh pi@192.168.1.195

Den Benutzernamen „pi“ geben wir bereits beim SSH Befehl mit. Anschliessend kommt noch eine Abfrage, ob man dem Rechner vertrauen kann und diese wird mit „yes“ bestätigt.

Als Passwort für die SSH-Anmeldung verwenden wir „raspberry“.

(Nachtrag vom 22. Juli 2015: Möchte oder muss man sich direkt am Terminal des Raspberrys anmelden, so sind das die gleichen Login-Daten (pi/raspberry) aber die Tastatur läuft in diesem Moment meistens im Englischen-Modus und das „y“ vom Passwort ist am Keyboard auf der Taste „z“! Um ins Terminal bzw. zum Login-Fenster zu kommen müsst ihr STRG+ALT+F1 drücken.)

Warum möchte man sich aber per SSH überhaupt auf den Raspberry Pi verbinden?
Nun, die Frage kann man relativ leicht beantworten. Weil es dort die Möglichkeit gibt, die „Erweiterte Konfiguration“ auf zu rufen. Ist man erst einmal per SSH verbunden, so geschieht dies mit folgenden Befehl:

sudo raspi-config

In diesem Konfigurationstool hat man dann z.B. die Möglichkeit den kompletten Speicherplatz (Menüpunkt 1: Expand Filesytem) der verwendeten SD Karte frei zu geben und anschliessend zu verwenden.

Die anderen Einstellungsmöglichkeiten sind für den Betrieb an einem Display für uns erstmal unrelevant.

Nachtrag 27. Juli 2015:
Und wenn wir schon grad beim Konfigurieren mittels SSH sind, möchte ich euch noch den Tipp geben, dass ihr auch die richtige Zeitzone setzt. Ich hatte das Problem, dass wenn die Zeitzone nicht stimmt (UTC statt CEST) hat sich die Screenly-Wiedergabe immer nach ca. 24 Stunden aufgehängt. Die richtige Zeitzone könnt ihr mit folgendem Befehl einstellen.

dpkg-reconfigure tzdata

Hier aber noch der Hinweis, wer sich damit noch mehr auseinandersetzen möchte, findet die weiteren Möglichkeiten unter folgender URL unter dem Punkt „Configure the Raspberry Pi“:

https://www.screenlyapp.com/ose.html

Ich hab nun auch noch heraus gefunden, dass Screenly keine Umlaute oder z.B. ein „scharfes S“ (ß) im Dateinamen mag. Hier merkt man halt die amerikanischen Wurzeln der Software. So ist zum Beispiel „Begrüßung“ sehr schlecht. Die sollte man in „Begruessung“ umbenennen.

Wer lieber ein Video anschaut, dem kann ich folgendes, englisches Tutorial empfehlen.

Nachtrag:
Und wenn man sich etwas mit Screenly spiel und dann mal versucht verschiedene Dateien (Videos) hochzuladen, so empfehle ich noch einen Blick auf die FAQ Seite. 😉
https://www.screenlyapp.com/faq.html

Nachtrag II:
Solltet due Ausgabe nicht das komplette Display-Bild ausfüllen (bei mir waren es an einem 55″ Display oben und unten ca. 2 cm), so war die Lösung in dem SSH-Configtool (sudo raspi-config) unter „8 Advanced Options“ und dann unter „A1 Overscan“ zu finden. Dort musste man die Overscan-Funktion einfach nur deaktivieren und den Raspberry Pi einmal durchstarten. 😉
Wer nicht weiß, was „Overscan“ ist, empfehle ich einen Blick in die Wikipedia. Ich kannte es bis dato auch nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Overscan

Nachtrag III:
Kurze Info: Aktuelle läuft der RapsberryPi immer noch und hat mittlerweile 96 Tage Uptime. Läuft also seit der Erstinstallation ohne Neustart durch!
Und dann möchte ich noch aus gegebenen Anlass hinzufügen: Wenn man die Konfig von Screenly angeschlossen hat, so gelangt man auf die Weboberfläche mittels der IP-Nummer und dem dazu passenden Port.
In meinen Fall wäre es somit die URL:

http://192.168.1.195:8080